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Stabsbataillon 3


 StbB3 klDer Traditionstag des Stabsbataillons 3

„Nur wer die Vergangenheit kennt, hat eine Zukunft"

Am 1. Jänner 1963 wurden die durch das Brigadekommando unmittelbar geführten Einheiten der 3. Panzergrenadierbrigade unter ein einheitliches Kommando gestellt und das Panzerstabsbataillon 3 gegründet.
Damit einher ging das formelle Ende des Panzerpionierbataillon 3. Die 1. Kompanie wurde als Panzerpionierkompanie in das Panzerstabsbataillion 3 übergeleitet und in Krems in der Herbert-Kaserne stationiert.

Ende 1974 verlegte die Einheit in die Julius-Raab-Kaserne nach Mautern. Die Panzerpionierkompanie wurde im Zuge einer Umgliederung mit Beginn Juli 2006 an das Pionierbataillon 3 übergeben. Mehrere Heeresreformen später erfolgte am 1. Jänner 2018 die Überleitung des Panzerstabsbataillon 3 in das Stabsbataillon 3, stationiert in den Garnisonen Mautern an der Donau und Weitra. Das Bataillonskommando führt am Standort der Julius Raab-Kaserne eine Stabskompanie, eine Führungsunterstützungskompanie, eine ABCAbwehrkompanie, eine Nachschub- und Transportkompanie und eine Werkstattkompanie sowie in der Kuenringer-Kaserne eine Lehrkompanie. Bataillonskommandant ist derzeit Oberst Georg Härtinger MSD MA.

Zur Traditionspflege sind dem Stabsbataillon 3 Vorgängerorganisationen aus der Kaiserzeit und der ersten Republik zugewiesen. Als Traditionstruppenkörper werden das k.u.k. Schützenregiment 21 mit seinem Nachfolger, dem Infantrieregiment Nr. 21, das k.u.k. Sappeurbataillon Nr. 2 und das Brückenbataillon „Vizeadmiral Tegetthoff“ (1. Bundesheer) geführt. Die beiden letztgenannten Einheiten waren seinerzeit in der Infanterie – und Pionierkaserne in Krems beheimatet.

Der heute bekannteste Angehörige des k.u.k. Sappeurbataillons Nr. 2 war Oberleutnant in der Reserve Julius Raab nachdem die Kaserne in Mautern benannt ist. Zur Erinnerung an die Leistungen und die Wurzeln des Verbandes wurde der 21. November als Traditionstag (Gedenktag) des Stabsbataillon 3 festgelegt. Dieser Tag bezieht sich auf das Gefecht bei Pilica (heute in Polen), in dem das k.u.k. Schützenregiment Nr. 21 im Jahr 1918 seine Feuertaufe erlitten hatte.

Das Brückenbataillon „Vizeadmiral Tegetthoff" wurde1920 in Krems als das Technische Bataillon Nr. 3 (Brückenzüge 1-3) aufgestellt; 1921/22 traten noch die Brückenzüge des Linzer, Grazer und Salzburger (Pionier-)Bataillons hinzu. 1923 wurde das Bataillon in „Kommando der Vereinigten Brückenzüge" umbenannt und gleichzeitig aus der Pioniergruppe Melk, welche dem Bataillon seit 1922 angegliedert gewesen war, das Pionierbataillon Nr. 3 gebildet. Den Namen „Brückenbataillon Vizeadmiral Tegetthoff“ erhielt das Bataillon im Jahre 1936. Mit Einführung der Traditionspflege im 1. Bundesheer wurde als Traditionstruppe das k.u.k. Brückenbataillon übernommen.

Das Brückenbataillon ist mit den Überlieferungen dem Pontonier- und Pionierkorps verbunden. Nach den Feldzügen gegen Italien 1859 und 1866 wurde es neuerlich klar, dass man besonders im Bewegungskrieg wegen der immerhin beschränkten Menge an leichten Kriegsbrücken ein Material für Ersatzbrücken benötigt, um das Kriegsbrückenmaterial bald wieder an anderen Orten verwenden zu können. So wurde 1887 die eiserne Straßenkriegsbrücke System Eiffel in die Ausrüstung eingestellt. 1897 erfolgte die Aufstellung eines Kaders für Brückenabteilungen in Klosterneuburg, der 1908 durch Angliederung an das Pionierbataillon Nr. 5 nach Krems verlegt wurde.

Franz HERBERT als Oberstleutnant ca. 1910
Im selben Jahre wurde die von Mjr. Franz Herbert konstruierte eiserne Straßenkriegsbrücke („Herbert-Brücke") eingeführt. 1912 mit der Reorganisation der Pioniertruppe und Umwandlung der Kremser Pioniere in das k.u.k. Sappeurbataillon Nr. 2 wurde die Brückenabteilung selbständig und 1914 zum k.u.k. Brückenbataillon Nr. 1 ausgebaut, zu dem 1915 ein zweites Bataillon trat. Für das k.u.k Brückenbataillon wurde 1914 auch der heute noch in Verwendung stehende Wasserübungsplatz in Krems errichtet. Die nach ihrem Konstrukteur GM Herbert benannte Herbertbrücke ist eine zusammensetzbare eiserne Gliederbrücke, die auf schwimmenden oder stehenden Unterlagen aufgebaut werden kann und als Straßenkriegsbrücke verwendet wird.

Die Kaserne in Krems wurde bis 1974 als „Herbert -. Kaserne“ benannt. Die Kasernentafel ist heute noch in der Raabkaserne vor dem Mannschaftsgebäude 4 zu finden. Als der 1. Weltkrieg ausbrach, befanden sich 2 Brückenkompanien an der Save und 2 auf den nördlichen Kriegsschauplatz. Das Herbertmaterial fand seine ausgiebigste Verwendung anlässlich der großen Donauübergänge 1915 und 1916 in Strombreiten von 700 – 1000 m. Die erste Herbertbrücke wurde 1915 nach Eroberung von Belgrad. Bei Semendria baute das 2. k.u.k Brückenbataillon 1915 eine 1000 m lange Schleppschiffbrücke. Ein Jahr später wirkte das Brückenbataillon Nr. 1 in hervorragender Weise beim gewaltsamen Donauübergang bei Sistov-Zimnicea mit. Dieser Donauübergang am 23. November 1916 mit dem Bau einer 927 Meter langen Herbertbrücke in ununterbrochener 23stündiger Arbeit wurde zum Gedenktag bestimmt. Aus dem Herbertbrückengeräte wurden im Belenekanal über 30 Brückenglieder zusammengesetzt.

Herbert-Straßenkriegsbrücke
Der gewaltsame Donauübergang bei Sistow ist einer der größten Stromübergänge aller Zeiten. Ein taktisch und technisch äußerst schwieriges Unternehmen war durch technisches Können und soldatische Energie in vorbildlicher Art vollbracht. Über 130.00 Mann, 40.000 Pferde, 500 Kraftwagen, 7.500 Fuhrwerke und 450 Geschütze hatten innerhalb 36 Stunden die Donau bei Sistov passiert.
Im Herbst 1917 zur Zeit des großen Durchbruches bei Flitsch finden wir Brückenkompanien nicht bloß auf dem Karst, sondern auch in Südtirol, in Galizien, in der Bukowina, und in Siebenbürgen. Im Winter 1917 und 1918 ist das k.u.k Brückenbataillon an der Piave und am Tagliamento im Einsatz.
So haben sich an allen Fronten die Brückenbataillone mit nie versagendem Pflichtgefühl und echtem Pioniergeiste hervorragend bewährt. Aber sie bauten nicht bloß Brücken, sondern sie fanden auch vielseitige Verwendung bei Überschiffungen sowie im Stellungs- und Straßenbau.

Autor: Obst Georg HÄRTINGER MSD, MA, Kdt StbB3


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